Industrie 4.0 ist längst nicht mehr das Thema von morgen. Der rasante technologische Fortschritt befeuert die Nachfrage nach digitalen Produktlösungen – auch im Bereich Spanntechnik. Hierzu drei Fragen an unseren Geschäftsführer Klaus Wehmeyer.
Durch ihre exponierte Position nah am Werkzeug und Werkstück sind Spannsysteme geradezu prädestiniert, prozessrelevante Parameter zu überwachen und wichtige Daten zu generieren. Eine lückenlose Zustandsüberwachung in Verbindung mit der entsprechenden Auswertung und Visualisierung der Daten führt zu einer stabileren, besser plan- und regulierbaren Fertigung. Am Ende steht ein effizienzoptimierter Produktionsprozess mit gleichbleibend hohen Werkstückqualitäten und minimalen Ausfallraten. Kurzum, smarte Spanntechnologie ermöglicht die Sicherstellung und Steigerung der Produktivität.
Daten zu erfassen, ist das eine. Die enormen Datenmengen sinnvoll auszuwerten und weiterzugeben, das andere. Damit wird es langfristig aber nicht getan sein. Ich nehme an, dass intelligente Spanntechnik zukünftig sogar in der Lage sein muss, Störfaktoren im Vorfeld zu erkennen und diese dann durch die Vernetzung mit der Maschinensteuerung auszuregeln.
Grundsätzlich wünschen Maschinenhersteller und Anwender immer einfache Plug-and-produce-Lösungen. Das bedeutet, dass Spannmittelhersteller, deren Kerngeschäft jahrelang die Entwicklung mechanischer Spannsysteme war, sich mit neuen Kompetenzfeldern und Technologien, z. B. Embedded Systems, auseinandersetzen müssen. Das ist vor allem für kleine und mittelständische Betriebe eine echte Aufgabe.
Wir verstehen die Digitalisierung der Industrie definitiv als Chance, um unser bisheriges Produkt- und Dienstleistungsangebot weiterzuentwickeln. Ich gehe stark davon aus, dass der Wunsch nach Smartifizierung und der Fähigkeit zur Datenerfassung, -verarbeitung und -weitergabe noch gravierend steigen wird.
Wir befinden uns aktuell im Aufbau eines Produkt-Service-Managements für digitale Lösungen. Zurzeit geht es verstärkt um den Einsatz von intelligenter, bauraumangepasster Sensortechnik in Kombination mit dazugehörigen Auswerteeinheiten. Erste Produktprototypen sind bereits mit Sensorik ausgestattet und erfolgreich im Einsatz. Hierzu gehören der Werkzeugspanner PSP 4.0 „Tool Assist“ und unsere intelligenten Spannköpfe SPM-FC bzw. SPM-SC mit dazugehörigem Energie- und Datenkoppler.